Spanking
Schlag auf Schlag gezüchtigt
Spanking ist mehr als nur Popoklatschen, Arschverhauen, Hosenboden Strammziehen, Hintern voll Geben oder Prügelstrafe.
Im BDSM-Spanking geht es vielmehr um das Schlagen mit der Hand oder auch mit einem entsprechenden Züchtigungsinstrument auf den nackten oder bedeckten Po. Dies erfolgt, um einen Sklaven zu züchtigen, zu betrafen oder im Rahmen sexueller Praktiken, um erotischen Lustschmerz zu bereiten. Gerade beim Spanking kann ein Rauschzustand, auch als „Fliegen“ bekannt, erreicht werden, der sogenannte Headspace. Jener Kopforgasmus oder Kopfkick also, bei dem man alles um sich vergisst und im SM-Rausch versinkt.
Spanking und Flag wird oft in einem Atemzug genannt, wobei Flagellation in der Englischen Erziehung angewandt wird und sich nicht nur auf Po-Schläge konzentriert. Eine Spankophiler bezieht seinen Spanking-Fetisch lediglich auf das Schlagspiel zwischen Top und Bottom. Auf diesem Spanking-Bild aus dem 19. Jahrhundert sehen Sie eine nackte Frau die von einer vollschlanken Dame übers Knie gelegt und ausgepeitscht wird. Lesen Sie die folgenden Spanking Hauptpunkte: |
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Bild von Unbekannt (1890) unter der Public Domain Lizenz |
Nackter oder bekleideter Po?
Manche Spanker bevorzugen das Schlagen auf einen bekleideten Po.
Einen extra Spanking-Kult gibt es hier vor allem beim Jeans Spanking. Durch die eng anliegende Jeans wird der Spankee verdroschen, was für beide lustvolle Momente bedeuten kann, denn der erotische Zusammenhang ist beim knackigen Jeans-Po offensichtlich.
Gleiches gilt für das Schlagen auf den Latex bedeckten Po oder den Leder-Hintern. Auch hier steht die sexuelle Komponente im Vordergrund, wenn der lustvoll betonte Arsch in engem Latex, Lack oder Leder verhauen wird. Intensiviert wird ein Spanking auf dem angezogenen Hintern oft noch dadurch, dass man die Jeans nass macht. Das Schmerzgefühl wird deutlicher und das Poklatschen selbst lauter. Nasse Jeans-Schläge verstärken die Spanking-Lust.
Weniger um die erotisierende Optik geht es beim Spanking auf den Windelpo, wenngleich auch hier Lustschmerz erzeugt wird. Allerdings steht im Rahmen von Ageplay das Schlagen auf den mit einer Windel eingepackten Hintern oft die Bestrafung des Bottom an erster Stelle.
Meist wird beim Spanking-Fetisch jedoch ohnehin das nackte Gesäß bevorzugt.
Spanking-Fetischkleidung
Um den Po freizügig und zugänglich für die Domina, den Herren oder eben einfach den Top präsentieren zu können, gibt es neben der völligen Nacktheit, auch spezielle Kleidungsstücke, die mit Pofreiheit ausgestattet sind. Po freie Latex-Hosen, Latex-Kleider oder Latex-Röcke finden sich in Shops oder Läden für Fetischbekleidung ebenso wie Leder-Chaps, pofreie Lederkleider oder sogar Lederröcke für Spankingspiele, die nur hinten zu schließende Riemen aufweisen.
Das passende Sklavenoutfit für eine Flagsession kann auch aus einem Harnisch oder Jocks bestehen, die den Arsch frei halten. Das Kleid der O – vorne und hinten zugänglich - zählt zu einem guten Spanking-Outfit für Frauen. Bei Sklavinnen sind Röcke ohne einen Slip darunter selbstverständlich eine hervorragende Variante, die aber auch auf Männer übertragbar ist und das nicht nur bei TV-Zofen während einer Feminisierung. Schottenrock, Männerrock oder Lederröcke für Männer eignen sich bestens, um den Bottom-Po jederzeit zugänglich für Spanking zu halten.
Spankingspiele
Dem Ideenreichtum von Spanking-Dominas und ihren Zöglingen sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt, weshalb nachfolgende Anregungen nur ein Ausschnitt der Spanking-Varianten sind.
Positionen beim Spanking
Die otk-Position, aus dem Englischen für „over the knees“, wird bei strengen Spankern als die einzig wahre Spankingposition angesehen. Denn den Sklaven über’s Knie zu legen ist nicht nur überall vollziehbar, sondern bietet auch größtmögliche Kontrolle für die Spanking-Lady, wie ihr Spanking-Sklave reagiert und ist zudem für beide relativ bequem, um lange Spanking-Sessions durchzuführen.
Bequemlichkeit und damit Ausdauer-Schlagen bietet auch die Variante, den Bottom über einen Tisch, Strafbock o.ä. zu legen. Lässt die Spanking-Herrin den Flagsklaven dagegen stehen, empfiehlt es sich, ihn die Hände auf den Knien oder Fußgelenken abstützen zu lassen, um mehr Standfestigkeit und leichteren Zugang zum Sklavenpo zu erhalten. In solch einer Stehend-Haltung sollte der Bottom nicht zu lange verharren, da durch die Kopf-Über-Stellung schnell zu viel Blut in den Kopf schießt und ein Kreislaufkollaps möglich ist.
Dies ist beim Knien auf einem Stuhl oder auf dem Boden weniger wahrscheinlich, aber auch hier sollte in Betracht gezogen werden, dass ein harter Untergrund zwar eine zusätzliche Strafmaßnahme ist, eine weiche Unterlage für längeres Spanking-Vergnügen jedoch besser geeignet ist.
Alle Spanking-Haltungen lassen sich natürlich auch mit Fixierung kombinieren.
Spanking-Zubehör
Fesseln aus Handschellen, Seil oder Ketten fixieren den Zögling in oben genannten Spankingpositionen oder auch stehend an einer Leiter, am Andreaskreuz oder anderen SM-Möbeln oder Foltergeräten wie Streckbank, Pranger oder Berkley Horse. Auf diesem speziellen „Pferd“ kann der Spankee so aufgebockt werden, dass Hintern, Intimbereich und Bauch zur Benutzung frei zugänglich sind.
Beim Schlagen mit der flachen Hand benötigt es keinerlei zusätzliches Schlagwerkzeug. Möglich sind aber auch typische Spanking-Züchtigungsinstrumente wie Rohrstock, Peitsche, Birkenrute, Teppichklopfer, Haarbürste, Paddle, Martinet, Tawse (Doppelriemer), Gürtel, Kochlöffel, Gerten, Lineal, Brennnessel usw.
Je nach Spankinganwendung wird kurrzeitig ein rot glühender Po erzeugt und durch diesen Schmerz – oft als Brennen empfunden – wird Lust geweckt. Abhängig vom Schlaggerät entstehen auch nachhaltig rote Striemen, die einige Tage sichtbar sind bis hin zu Wunden, deren Heilung längere Zeit benötigt. Oft sind Spankingsklaven auf ihre Striemen stolz und tragen sie gern als Zeichen der Demütigung.
Intensiviert werden kann die Po-Behandlung noch durch zusätzliche Reizmittel wie Wachs, Klammern, Eis, Reizstrom, Nadeln, Wartenbergrad (Nadelroller) u.a. Auch Ingwer als Zäpfchen für einege Minuten verabreicht – Figging genannt – verursacht für ca. 20 Minuten ein Brennen und wird oft im Rahmen von Klinkspielen in Kombination mit Spanking zur Demütigung des Sklaven verwendet.
Öffentliche Erniedrigungen erfährt ein Spankingsklave z.B. wenn er die Herrin während des Shoppens begleiten darf und sie ihn auf der Straße in den Po kneift. Außer Pokneifen ist Spanking beim Petplay für die Ponydressur eine häufig angewandte Züchtigungsmaßnahme.
Chancen und Gefahren
Wie bei anderen SM-Spielarten auch, sollte die Gesundheit nicht geschädigt werden, Spiel- und Fesselmaterialien müssen entsprechend achtsam ausgesucht werden.
Die Chance, in einer Spanking-Session hohe Intimität zu erleben, ist groß, denn die körperliche Nähe und das Ausgeliefertsein des Bottoms sind hoch. Wichtig ist auch hier, einen Safe Code auszumachen, um jedes Spankingspiel sofort beenden zu können. Insbesondere dann, wenn einer der beiden in einen Headspace-Zustand (Subspace oder Topspace, auch als „Fliegen“ bekannt) gelangt, also alles außer dem aktuellen Spankingspiel für ihn ausgeblendet ist.
Dies passiert bei sehr eintönigen, schmerhaften Praktiken wie eben einer lang andauernden Spanking-Session am ehesten. Dazu muss eine Domina den für den Sklaven passenden Schlag-Rhythmus anwenden und es ist viel Vertrauen zwischen ihr und dem Sklaven nötig. Dieser Zustand wird selten erreicht, ist für BDSM-ler aber das erstrebenswerte Ziel. Einen fliegenden Bottom lässt man nie allein! Er ist während dieses Moments nicht zurechnungsfähig und benötigt Zeit für die Rückkehr in den Normalzustand. Die Absturzgefahr ist groß, wenn er jetzt allein gelassen und damit verlassen wird.
Auch beim Schlagenden kann es ein solches Fliegen geben, wenn sich die Herrin in einen Schlag-Rauschzustand hinein steigert. Gefährlich wird es dann, wenn der Topspacer seinen Bottom nicht mehr wahrnimmt. Besonders dann ist ein vorher vereinbartes Signalwort notwendig, um den Top zu stoppen!
Manche Spanking-Fetischisten zelebrieren das Spanking gern in Rollenspielen, die der Englischen Erziehung ähneln. Jedoch verstehen sich viele Spanker auch als völlig losgelöst von BDSM und leben in einer eigenen Spankingwelt.
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