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Grenzerfahrungen

Grenzerfahrungen

Grenzgänge auf dem Grat der Lust

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Das "Spiel" mit den Grenzen

Das "Spiel" mit den Grenzen - dein eigenen, wie auch mit denen des Partnerns - ist bekanntlich einer der maßgeblichen Faktoren, die den Reiz einer guten Session ausmachen. Wer von uns hat nicht schon mal geheim, insgeheim... oder sogar ganz offen... davon geträumt, vom Partner seines Vertrauens in die Nähe der eigenen Grenzen gebracht zu werden?

Manche gehen in ihren Gedanken sogar noch weiter und wünschen sich, wenigstens einmal die eigene Grenze - und sei es auch nur um einen Millimeter - zu überschreiten... und sei es nur, um zu erfahren, wie es dahinter aussieht. Eine Neugierde, die gemäß dem Volksmund, schon mancher Katze zum Verhängnis geworden ist.

Das wirklich interessanten an Grenzen ist, meiner Meinung nach, dass sie im Grunde nichts Feststehendes sind. Sie hängen von der eigenen aktuellen physischen und psychischen Tagesform ab...und sie können sich nach jeder neuen Erfahrung verlagern - nach hinten oder nach vorne! Dennoch, und das genau macht den Reiz aus, ist der Wunsch nach der Grenze etwas, was in jedem von uns bereits tief steckt und daher immer wieder an die Oberfläche drängt.

Grenzen wollen nicht nur gesteckt, nein sie wollen irgendwann auch einmal erlebt werden. Dabei ist es eigentlich völlig nebensächlich, ob es sich nun dabei um eine psychische oder eine physische Grenze handelt. Der Effekt der Grenzerfahrung könnte bei einem devoten Part zum Beispiel bereits durch irgendeine "Demutsübung" erreicht werden, der diesem Menschen seelisch einen Hauch mehr abverlangt, als er seinem Charakter entsprechend zu geben bereit ist.

Bei einem masochistisch veranlagten Partner bedarf es hingegen sicher schmerzhafterer Erfahrungen, um diesen seine eigene Grenze erkennen zu lassen. Es versteht sich von selbst, dass bei dieser Art von "Grenzgängen" dem sadistischen Partner weit mehr Verantwortung obliegt, muss er doch in letzter Konsequenz in diesem Fall auch noch ständig darauf achten, dass er keine schweren Verletzungen oder gar bleibende Schäden verursacht.

Der Drang nach der eigenen Grenze ist ja an und für sich nichts wirklich Neues - jeder Leistungssportler begibt sich auf die Suche nach ihnen... mit dem festen Willen, sie "diesmal" zu überschreiten. Was aber passiert eigentlich hinter dieser Grenze? Für Sportler eine Frage, auf die es zumindest eine Antwort gibt, die auf viele zutrifft: Das bewußte Denken hört auf, es bleibt die rein instinktive Aktion und Reaktion. Geist und Körper lösen ihre sonst so feste Bindung und der Körper geht entschlossen seinen eigenen Weg weiter, während der Geist kurzfristig aussetzt oder eine ganz andere Richtung enschlägt. Aber im Grunde handelt es sich jedesmal um eine neue Grenze, weil die alte ja bereits beim letzten Mal etwas überwunden wurde!

Der Sportler, nimmt er seinen Sport ernst, treibt sich immer wieder zu neuen Grenzen, um seine Leistung ständig zu verbessern. Auf SM angewendet bedeutet dies, dass auch hier jeder von uns bemüht ist, seine persönliche "Leistung" zu steigern und demzufolge bei so mancher Session der Wunsch eine Rolle spielt, "diesmal" die eigene Grenze hautnah zu erfahren.

 

Der Reiz der Grenzerfahrung

Jeder von uns hat erstmal einen bestimmten Stand seiner eigenen, inneren Grenzen. Manchmal kennen wir sie genau, oftmals hingegen jedoch nicht. Teilen wir diese unserem Partner nicht offen mit, besteht einerseits die Gefahr, dass der Partner sie unbewusst bzw. ungewollt überschreitet - anderseits gibt es jedoch auch das Risiko, dass man unterfordert wird und der Wunsch nach der Grenze immer unerfüllt bleibt, was wiederum nach einer Weile zu einer Unzufriedenheit führen kann, die der Partner nicht versteht... weil er ja gar nicht weiss, was er denn nun eigentlich falsch gemacht hat.

Ich persönlich habe das große Glück, mit meinem Partner stets über alles offen reden zu können... so natürlich auch über meinen latenten Wunsch, meine Grenzen genau zu erfahren und mich einmal "total aufzulösen". Ich wollte spüren wie es ist, den "reinen" Schmerz zu fühlen und meinem Liebsten dabei völlig ausgeliefert zu sein... wissend, dass es erst dann ein Ende geben wird, wenn diese Auflösung vollkommen ist. Aber selbstverständlich wollte ich "danach" auch wieder liebevoll aufgebaut werden... das Zuckerbrot in genau der gleichen Menge kassieren, wie ich die Peitsche ertragen musste. In meiner Phantasie erregte mich sowohl der Gedanke an die Auflösung und erst recht der an das orgasmische Finale, das der Auflösung folgen würde.

Mein Mann und Gebieter hat eine Weile über meinen Wunsch nachgedacht, ich habe ihn ja auch oft genug angedeutet, ausgesprochen - zuletzt sogar beinahe entrüstet eingefordert. Eines Tages teilte er mir einfach mit, er habe sich entschlossen, mir demnächst genau das zu geben, wonach ich offensichtlich so stark verlange... allerdings - und das müsse mir klar sein - nach seinen Regeln. Mein Liebster, der eigentlich weder von "Drohungen" noch von "Versprechen" viel hält, sondern normalerweise lieber spontan handelt, ließ es sich dieses eine Mal nicht nehmen, etwas nicht nur anzukündigen, sondern mich sogar noch mental darauf vorzubereiten. Ich begann, mich ein Wenig zu fürchten.... überlegte, ob ich nicht doch etwas zu weit gegangen bin. Ich hatte ja Erfahrung genug, um zu wissen, dass Phantasie und Realtität durchaus schmerzhaft voneinander abweichen können.

Als der Tag X dann kam, schwankte ich zwischen kribbeliger Neugier und der düsteren Ahnung, dass nicht alles, was nun folgen würde, meine ungeteilte Zustimmung finden wird. Mein sonst recht ausgeprägter Sinn für Humor verließ mich und meine Demut wich einer Unsicherheit, die ich mit einer Nuance von lachendem Widerstand bzw. Trotz auszugleichen versuchte. Aber, unserer Vereinbarung gemäß, ist er der Gebieter und so fand ich mich schließlich mit den Armen an der Decke und den Beinen mit einer Spreizstange fixiert wieder. Ich verstand langsam, was er mit "seinen Regeln" gemeint hat - wollte ich laut meiner Phantasie doch lieber liegen, um es einfacher zu haben und um mich nicht noch darauf konzentrieren zu müssen, auch noch Standfestigkeit zu zeigen. Er hatte sich hingegen jedoch dafür entschieden, mir diese Selbstdisziplin auch noch abzuverlangen - was lernen wir daraus...zu detaillierte Wünsche werden von einem guten Top stets gegen den Delinquenten verwendet.

 

Risiken einer Grenzerfahrung

Was danach folgte, ist Stoff für eine neue Story aber nicht für eine ernsthafte Abhandlung. An dieser Stelle jedoch soviel - er spielte mit mir, wie mit einem Instrument. Er brachte mich dazu, mir zu wünschen, er möge doch aufhören... und mir gleichzeitig zu wünschen, er würde doch noch weitermachen. Ersteres betraf die Peitsche, die er entgegen meiner Phantasie nicht nur auf meinem Hintern tanzen ließ, letztgenanntes bezog sich auf das Zuckerbrot, das mir so süss wie nie zuvor schmeckte. Er führte mich in der Tat nahe an die Grenze, die ich an diesem Abend hatte...aber dennoch hat er sie wohlweislich nicht überschritten. Auf diese kluge Weise hat er mich zwar dazu gebracht, zu ahnen, wie die völlige Auflösung aussehen könnte - jedoch sich und mir noch Optionen auf die eine oder andere Steigerung offengelassen.

Im Nachhinein denke ich, dass es ein sehr kluger Schachzug von ihm war. Was sich hinter einer Grenze verbirgt, weiss man schließlich erst dann, wenn man sie ein gutes Stück überschritten hat. Was ist, wenn einem das, was sich dahinter befindet, gar nicht so gut gefällt?

Was passiert mit demjenigen, der einen über diese Grenze gebracht hat? Ist es keine Dankbarkeit, kann die Beziehung ernsthaft Schaden nehmen! Und im Gegensatz zum Sport, gibt es meiner Meinung nach noch Grenzen, die man nicht immer wieder überbieten kann/soll, sofern man sich selbst noch als halbwegs "normal" bezeichnet.

Die Annäherung an die "Tagesgrenze" war sicherlich die beste Lösung. Ich habe gelernt, was es bedeutet, tatsächlich keinerlei Einfluss mehr auf das Geschehen nehmen zu können... habe aber auch klar gespürt, dass meine Neigung echt und meine Liebe zu meinem Gebieter unverbrüchlich ist.

Er hat seinerseits die Möglichkeit gehabt, mich vor, während und nach dieser Session genau zu beobachten und wird so jederzeit gut einschätzen können, was er tun kann/muss, damit ich mich beim nächsten Mal wieder der dann aktuellen Grenze nähere. Er hat das "Spiel" mit den Grenzen in seiner ganzen Tragweite erfasst... was uns als Paar wiederum ungezählte Möglichkeiten für neue "Spiele" eröffnet.

Allerdings - und das sollte an dieser Stelle deutlich gesagt werden - die Annäherung an eine meiner Grenzen hat es mit sich gebracht, dass ich auch meinen eigenen Devotismus neu reflektieren musste. Ich wusste Tagelang "danach" nicht so genau, ob ich mir eine weitere Session dieser Intensität herbeisehne oder nicht... wusste aber auch, dass ich nun jederzeit bereit sein muss, eine solche zu akzeptieren, wenn es sein Wunsch ist.

Also hab ich mich nach längerem Nachdenken und der Einfachheit halber darauf besonnen, dass ich ja devot bin - sprich, wenn er meint, es ist wieder an der Zeit, meine Grenzen neu zu erkunden, dann werde ich mich mit Freude...aber auch mit einer gesunden Portion Furcht über das Ungewisse... wieder darauf einlassen.

Aber - der Teufel in mir gibt ja niemals Ruhe - ich wäre geradezu traurig, würde er es mir demnächst nicht wieder abverlangen...

Quelle: unbekannt

 

 

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